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sammlung dichter

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warenhaus dichter     edith arlen     walter arlen     ernest dichter     stammbaum

warenhaus dichter
1160 wien, brunnengasse 40

das warenhaus dichter wurde um 1890 von leopold dichter gegründet. es war in den 1930er jahren das größte warenhaus in wien außerhalb des gürtels. 1935 wurde es von philipp diamandstein, der gemeinsam mit clemens holzmeister ein büro betrieb, im modernen stil umgebaut. die inneneinrichtung wurde von walter sobotka gestaltet.

bis zur machtergreifung der nationalsozialisten wurde das warenhaus als kommanditgesellschaft und familienbetrieb geführt. 1938 wurde es unter die kommissarische verwaltung von arthure lohre gestellt. im november 1938 wurde es vom bankhausbesitzer edmund topolansky arisiert. er übernahm es um weniger als eines drittels seines wahren wertes und selbst der kaufpreis wurde nicht aus dem eigenkapital topolanskys bezahlt, sondern aus den erträgen des kaufhauses. es blieb indessen besitz bis 1949. das prosperierende kaufhaus und das firmenvermögen benutzte er um sein vor dem konkurs stehendes bankhaus zu sanieren. es gab ein rückstellungsverfahren in den jahren 1949-1951 und in folge dessen wurde es an oskar seidenglanz, der aber selbst ariseur eines geschäftes im 20. bezirk gewesen war, zu einem sehr geringen preis verkauft. unter dem namen osei, der abkürzung des namens oskar seidenglanz bestand das geschäft am brunnenmarkt bis 2003/04.
zwischen 2005 - 2007 wurde es als temporärer kunstraum genutzt und es fanden 4 ausstellungen statt. die letzte unter dem titel „sammlung dichter“, die als hommage und geschenk an die familie zu sehen ist.
der endgültige abriss des hauses erfolgte im märz/april des jahres 2007.

zur familie dichter

die familie dichter könnte man als typisch bürgerliche, jüdische familie zu beginn des 20. jahrhunderts in wien bezeichnen. sie führten ein warenhaus als familienbetrieb - 6 beteiligte-, waren sehr an kunst und kultur interessiert, gingen zu den hohen festtagen in die synagoge, waren aber ansonsten nicht besonders religiös. den kindern ließ man eine gute erziehung angedeihen und ärmere entfernte verwandte unterstützte man – so u.a. ernest dichter. in den oberen stockwerken des kaufhauses waren gleichzeitig auch die wohnungen einiger familienmitglieder.

warenhaus




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